Mehr als 100 Besucher waren Freitagabend zur Vortragsveranstaltung des Industrie- und Wirtschaftsvereins in den Gildesaal gekommen. Nach einem gemeinsamen Essen referierte Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, zum Thema „Herausforderung von Unternehmen und Gesetzgeber für die zukünftige Arbeitswelt“.
Zunächst begrüßte Vorsitzender Gordon Firl den prominenten Besucher und hatte ein paar Informationen zu dessen Werdegang parat. Heil ist seit 20 Jahren Mitglied des Deutschen Bundestages, hatte bereits das Amt des Generalsekretärs inne und ist in der großen Koalition nun Arbeitsminister.
„Außerdem hat er morgen Geburtstag, weshalb wir es ganz besonders zu schätzen wissen, dass Hubertus Heil heute bei uns zu Gast ist. Gerne darf er natürlich auch mit uns reinfeiern“, scherzte Firl.
Heil dankte für das Angebot, lehnte aber mit Blick auf familiäre Verpflichtungen ab: „Meine Frau möchte mich, glaube ich, auch mal sehen.“
Dann stieg er in die Themen ein, die derzeit nicht nur ihn, sondern die Koalition und viele Menschen in Deutschland bewegen. Er blickte zurück auf den Strukturwandel, den Peine über die Jahre erlebt hat und wie erfolgreich Stadt und Landkreis daraus hervorgegangen sind.
„Wir haben eine sehr niedrige Arbeitslosenquote und die Fachkräftesicherung ist unser erstes großes Thema zur Sicherung von Wohlstand. Dazu müssen wir auch das inländische Potenzial nutzen wie zum Beispiel Menschen ohne Schulabschluss oder Ausbildung“, bekräftigte der Minister. Wichtig sei aber auch eine gesetzlich geregelte Zuwanderung gut ausgebildeter Fachkräfte, die unbürokratisch sein müsse.
„Unsere Arbeitswelt wird sich durch den technischen Fortschritt rasant wandeln. Es ist nur die Frage, ob uns die Arbeit ausgehen wird oder wir Arbeitsplätze ohne Ende haben werden. Die Wahrheit wird wohl dazwischen liegen. Auf jeden Fall wird die Arbeit anders werden. Qualifizierung und stetige Weiterbildung werden hier immer wichtiger. Der Begriff ,lebenslanges Lernen’ darf nicht als Drohung verstanden werden“, sagte Heil.
Trotz aller Herausforderungen und auch der Lage in Berlin habe man aber keinen Grund zu jammern, sondern man solle sich bewusst sein, dass Deutschland aus einer Position der Stärke heraus die Zukunft planen könne.
Nichtsdestotrotz müsse man die Ängste der Menschen ernst nehmen, um nicht Scharlatanen, die diese ausnutzen Tür und Tor zu öffnen. Im Anschluss stand der Minister noch für Fragen zur Verfügung.