Der Industrie- und Wirtschaftsverein Peine hat große Ziele: Er will seine Position als Diskussionspartner rund um Standortfragen und Perspektiven für Peine und die Region ausbauen. Und die Anfänge sind bereits erfolgreich gemacht: An der Online-Bürgerbefragung im Rahmen des Projektes „Zukunftsdialog“ beteiligten sich fast 400 Menschen aus dem Landkreis, um persönliche Wünsche für das „Peiner Land von morgen“ zu äußern.
„Die Antworten der Bürgerbefragung waren ebenso spannend wie abwechslungsreich“, sagt Gordon Firl, der das Projekt gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen auf den Weg gebracht hatte. „Vor allem liefern die Ergebnisse wichtige Grundlagen für zukünftige Diskussionen und konkrete Planungen für den Strukturwandel in Stadt und Landkreis Peine.“ Zumal die Teilnehmer nicht allein die sechs Fragen beantworteten, sondern auch eine Fülle an Erfahrungen sowie eigenen Ideen und auch Zukunftsvisionen für ihre Stadt oder ihre Gemeinden lieferten.
GRÖSSERES HANDELSANGEBOT
Größter Wunsch der meisten Beteiligten für ihre Innenstadt ist ein umfassenderes Gastronomie- und Handelsangebot. Denn die Frage „Was wird sie in Zukunft in die Innenstadt Peines ziehen?“ beantworteten stolze 78,6 Prozent der Teilnehmer mit dem „Besuch von Restaurants, Cafés und Eisdielen“. Damit spielen die Einkäufe mit 69,3 Prozent sowie der Stadtbummel (49,7 Prozent) eher untergeordnete Rollen vor Behördengängen, Arzt- und Zahnarztbesuchen und Wohnen vor Ort.
Bei der Frage „Was würde dazu führen, dass Sie künftig wieder oder häufiger als bisher die Innenstadt aufsuchen“ nannten 81,5 Prozent ein größeres Handelsangebot als Grund. 55,9 Prozent stimmten für „mehr oder andere Restaurants, Cafés und Eisdielen“, während 16,6 Prozent „sonstige Gründe“ angaben. Die Frage „Was hält Sie im Landkreis Peine?“ beantworteten 66,8 Prozent mit der „familiären Bindung“, dem „sozialen Umfeld“ (52,1 Prozent) sowie dem „Arbeitsplatz im Landkreis Peine oder in der Nähe“ (40,4 Prozent) vor der räumlichen „Nähe zu Braunschweig, Wolfsburg oder Hannover“ (39,3 Prozent). Auf den Folgeplätzen landeten „dörflicher/ kleinstädtischer Charakter“ (29,4 Prozent), Vereinszugehörigkeit (25,9 Prozent), „landschaftliches Umfeld“ (17,9 Prozent) sowie Nachbarschaft (17,1 Prozent) und Verkehrsanbindung (12,8 Prozent).
GÜNSTIGERE MIETEN
Als durchaus vorhandene, aber für sie persönlich unwichtige Eigenschaften nannten die Befragten in diesem Zusammenhang das schulische Angebot (31,7 Prozent), den öffentlichen Nahverkehr (25,8 Prozent) und günstige Mietpreise (25,5 Prozent) vor Barrierefreiheit (23,8 Prozent) und niedrigen Immobilienpreisen (21,6 Prozent). Die niedrigsten Prozentzahlen erhielten bei dieser Frage die familiäre Bindung (8,7 Prozent) sowie das soziale Umfeld (7 Prozent). Das Angebot an Arbeitsplätzen im Peiner Land empfinden 55,4 Prozent der Befragten als durchschnittlich, 24,7 Prozent sogar unterdurchschnittlich. Über ein sehr gutes Angebot an Arbeitsplätzen freuen sich 2,3 Prozent, ein gutes Angebot hingegen sehen 17,6 Prozent.
ERLEBNISEINKAUF GEFRAGT
Bei der Frage nach eigenen Ideen und Einschätzungen stand für das Gros der Teilnehmer vor allem die Innenstadtentwicklung im Fokus: Ein größeres Handelsangebot mit kleinen, individuellen Geschäften statt Ketten, ein abwechslungsreicheres gastronomisches Angebot sowie Aktionen, Stadtund Familienfeste und Freizeitangebote für alle Altersgruppen. Hinzu kommen die Wünsche nach verlässlichen Öffnungszeiten, kostenlosen Kurzparkmöglichkeiten sowie attraktiver Gestaltung der Fußgängerzone und Alleinstellungsmerkmalen, die auch Auswärtige nach Peine locken.
Kurzum: Gefragt ist immer wieder das Erlebnis, das Stadt und Landkreis Peine zu einem außergewöhnlichen und vor allem gern besuchtem Anlaufpunkt für alle Alters- und Interessengruppen macht.
VORTEILE BESSER NUTZEN
Zumal Peine beispielsweise mit seiner günstigen Lage zwischen Hannover und Braunschweig und einem idyllischen Marktplatz mitten in der Stadt bereits viel zu bieten haben. Allerdings gelte es, diese Vorteile besser zu nutzen und auszubauen, um eine Attraktivitätssteigerung und damit auch eine erhöhte Frequentierung der Stadt und entsprechender Geschäfte zu erlangen. sta