Es war eine Gedenkminute der besonderen Art: Als sich die Teilnehmer des 61. Kommerses der Alt-Akademiker-Verbände Peine von den Stühlen erhoben, gedachten sie nicht nur der Verstorbenen aus den eigenen Reihen. Wolfgang Glandt, Vorsitzender des Präsidiums und Leiter der Veranstaltung im Festsaal der Peiner Festsäle, bat auch um eine Schweigeminute für die Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Terror und Willkürakten ums Leben gekommen sind. Traditionell hatten die Alt-Akademiker aktuelle Themen auf der Tagesordnung: Wolfgang Glandt nahm in seiner Begrüßungsrede Stellung zur Flüchtlingsproblematik. Bernhard Michels, Leiter des Kraftwerks Mehrum, hielt einen Vortrag zum Thema Energiewandel. Michels informierte kritisch und anspruchsvoll über weltweiten Energiebedarf, Kernkraftwerke, solche mit fossilen Brennstoffen und über andere Themen in diesem Zusammenhang. Begleitet wurde der Abend, zu dem die Verbände einmal im Jahr einladen, mit dem Singen von historischen Liedern und Gesprächsabschnitten. Doch zunächst sprach Glandt über das Thema Flüchtlinge: „Das Wertesystem unser aller Bünde umfasst Treue, Freundschaft, Pflichterfüllung. Dazu gehören jedoch auch Toleranz und Umgang mit Andersdenkenden“, sagte er. Ständig würden die Medien in Schreckensmeldungen über Kriege, Terror und Willkürakte gegenüber der Zivilbevölkerung, auch Frauen und Kindern informieren. Als Stichworte nannte er Ukraine, Afghanistan, Irak und Syrien. Glandt weiter: „Die Problematik Flüchtlinge hat natürlich eine historische Dimension. Der geschichtlichen Verpflichtung wollen und können wir uns auch nicht entziehen. Hilfe denen, die Hilfe benötigen, die vor Krieg und Terror aus ihren Ländern fliehen mussten, sollte selbstverständlich sein.“ Auch Gäste aus anderen Städten besuchten das Treffen. Eingeladen hatten die Peiner Alt-Akademiker- Verbinde gemeinsam mit der Vereinigung alter Burschenschafter, dem Altherrenverband des Coburger Convents, dem Kösener Senioren-Convents-Verband und dem Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten. Die meisten Gäste trugen Bänder und Mützen mit gleichen Farben, die für sie als Mitglieder der Studentenbünde typisch sind.
Text: BZ, Peiner Nachrichten, Bernd Stobäus
Foto: Bernd Stobäus